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No diversity, please: Bolognese im Vapiano

Bolognese hat nun mal nichts mit Diversity zu tun. Quatsch sind deshalb rohe Karottenstifte, die kurz vorm Abpfiff noch in die Pfanne geworfen werden.

Bolognese im Vapiano

Bolognese im Vapiano

Denn rohe Karottenstifte sind eben roh und damit anders als der Rest dessen, was man im Mund hat und dadurch fallen sie eben einfach negativ auf. Frische? Mal was anderes? Keine Ahnung, bei mir kam die Message nicht an. Nur pseudogesundes Knacken.

Viele komische Menschen sagen über Systemgastronomie ja viele komische Sachen. Ich dagegen gehöre zu den Menschen, die auch heute nicht leugnen, dass das Coolste am Geburtstag als Kind immer war, dass man zu McDonalds durfte. Und deshalb habe ich auch die Bolognese bei Vapiano ausprobiert. Rechtfertigung Ende. So. Jedenfalls war das am Potsdamer Platz in Berlin (wo auch die U2 abfährt). Obwohl die Örtlichkeit, genau wie der Rechtsanwalt, der in der Schlange hinter mir stand und ins Handy brüllte, dass er gleich in den Call muss, ja eigentlich keine Rolle spielt, denn: richtig, in der Systemgastronomie ist alles austauschbar.

Ergebnis: gut, viel und mittelmäßig teuer. Als der Mann hinter dem Tresen die Nudelsorte, deren Namen ich nicht mehr weiß, aus der Papiertüte in das Kochsieb schütte (das Sieb erinnerte als einziges an McDonalds), schoss reflexhaft aus mir heraus die Frage nach weiterem Brot. Aber ich hatte mich geirrt, denn am Ende war ich total voll. Die Bolognesesoße war fein (wir reden von der Konsistenz) und krisselig, so wie das cool ist und auch nicht zu tomatig, also insgesamt total richtig nur: viel zu wenig. Schaut mal auf das Foto. Sieht da einer rot? Ja, schon. Aber eben nicht genug. Ein schöner Schwung extra hat dem Ganzen gefehlt, um spitze zu sein.

Sieben und ein paar zerquetschte Euro für die insgesamt gute Bolognese minus ewiges Anstehen (Mittagszeit) minus Ölflecken und andere Reste auf dem Tisch sind dann aber nur mittelmäßig. Ingesamt: Vor zwölf und nach zwei absolut empfehlenswert. Nur vorher laut ohne Möhren rufen.

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Soljanka-Style: Bolognese im Via Nova

Dass das Foto ein bisschen hässlich geworden ist, ist irgendwie bezeichnend, denn eine Schönheit (wie diese vier) ist sie wirklich nicht, die Bolognese aus dem Via Nova in der Universitätsstraße, gleich um die Ecke vom Bahnhof Friedrichstraße.

Bolognese im Via Nova

Bolognese im Via Nova

Vielleicht ist das ja ein Zeichen für besonders selbstgemachte Kost. Aber es ist auf jeden Fall nicht mein Style. Diese Bolognese wirkte auf mich ein bisschen wie wir-werfen-alles-rein-was-weg-muss. Fleischstückchen? Also wir reden nicht von Hackfleisch-Stückchen. Sondern so Fleisch-Fleisch. Saure Gurke? Kleine Pilzteile? Keine Ahnung. Bei Bolognese kann ja jeder machen, was er will. Aber schön ist was anderes.
Anders der Geschmack. Denn der ist super und vor allem nicht zu tomatig. Das berücksichtigen viele Bolognese-Artists nicht genug. Mittelmäßig, also genau in der Mitte zwischen zu viel und zu wenig gewürzt war sie, sodass ich nicht nachhelfen musste und die Nudeln waren genau so (getrennt geschrieben), dass man sie weder hart noch weich nennen könnte, also perfekt. Der Parmesan frisch (was bei dem Preis nicht selbstverständlich ist) und die Kellnerin, also wirklich, total nett. Der Laden selbst wirkt irgendwie lieblos eingerichtet aber seine Lage ist toll und, wer Bolognese nicht mag: die Pizzen sind, wie ich aus eigener Anschauung weiß, die besten im Umkreis von zwei Kilometern. Nochmal zur Bolognese: € 6,90 auf der Mittagskarte und alles in allem über dem Strich.

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